LTE Spectrum Sharing soll höhere Datenraten in LTE-Mobilfunknetzen ermöglichen

Auf dem vom 27. Februar bis 1. März 2012 in Barcelona stattfindenden Mobile World Congress wollen Forscher des Berliner Frauenhofer Instituts für Nachrichtentechnik eine von ihnen neu entwickelte Technologie live und in Echtzeit vorstellen. Diese soll es ermöglichen, die Netze von zwei oder mehreren Betreibern zusammenzuschalten und diese dann gemeinsam zu nutzen.

Rasante Erhöhung des Datenvolumens erfordert neue Lösungen

Kaum haben die LTE-Mobilfunknetze ihren Betrieb aufgenommen, um mit dem Mobilfunkstandard LTE eine Erhöhung der zu übermittelnden Datenarten und eine Verkürzung der Signallaufzeiten zu erreichen, führten die stark verbreitete Anwendung von Smartphones und Tablet-PCs zu einem Anstieg des Datenvolumens in nur einem Jahr um über 80 Prozent. Da dieser Anstieg weiter anhalten wird, wird gegenwärtig der weitere Ausbau der LTE-Netze vor allem mit neuen Sende- und Empfangsstationen voran getrieben. Werden dabei eng benachbarte Basisstationen mit der gleichen Frequenz betrieben, kommt es zu der gewünschten Verdichtung der Netze. Dies würde in Zukunft jedoch hohe Kosten und einen hohen Zeitaufwand erfordern.

Um letzteres zu vermeiden, haben die Forscher am Heinrich-Hertz-Institut in Berlin eine Lösung erarbeitet, die es ermöglichen soll, dass mehrere Betreiber ihre Netze gemeinsam nutzen, wobei sie die Anlagen und die Frequenzen teilen.

LTE Spectrum Sharing kann mit verringerten Kosten zur Erhöhung der Datenraten führen

Mit dieser Technologie ließen sich mehrere Vorteile gleichzeitig erzielen. So könnten vor allem die noch in ländlichen Gebieten bestehende Versorgungslücken schneller geschlossen werden und in Städten und anderen Ballungsgebieten ließen sich die Kapazitäten in den zusammengeschaltenen Netzen verdoppeln und damit die Datenraten pro Fläche erhöhen. Dies alles wäre möglich, ohne neue Basisstationen zu errichten.

Als willkommenen „Nebeneffekt“ könnten die beteiligten Netzbetreiber Frequenzanteile untereinander ausleihen und so in Spitzenzeiten ihre Bandbreiten erhöhen.

Andererseits würde eine Einführung des LTE Spectrum Sharings eine dezentrale Verteilung der Funkfrequenzen und einen Informationsaustausch zwischen den beteiligten Betreibern hinsichtlich der Verkehrslasten und der Empfangsgüte erfordern.