Oberflächlich betrachtet und getreu pauschal erfolgter Werbeversprechen glaubt so mancher, dass mittels LTE, dem Mobilfunkstandard der vierten Generation, Datenraten mit bis zu 100 MBit/s im Download und bis zu 50 MBit/s im Upload bei „normalen“ Netzbedingungen erreichbar sind.
Wie aber sieht die Realität aus?
Tatsache ist, dass sich mit LTE recht hohe Datenraten und kürzeste Pingzeiten realisieren lassen. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass die per Funk erreichbaren Spitzenwerte nur dann im vollen Umfang zu nutzen sind, wenn sowohl die Bedingungen für das Netz und die Endgeräte als auch die des nutzbaren Tarifs optimal zusammen treffen.
So lassen sich die 100 MBit/ s im Download nur in LTE-Netzen realisieren, die die Frequenzbereiche von 1.800 MHz oder 2.600 MHz nutzen. Dies ist in der Regel nur in den städtischen Versorgungsgebieten der Fall, wo die Provider gleichzeitig die volle Kanalbreite von 20 MHz nutzen können. Dagegen sind die LTE-Netze auf dem Land bei Frequenzen um die 800 MHz mit maximal nutzbaren Kanalbreiten von 10 MHz nur bis zu 50 MBit/s leistungsfähig.
Hinzu kommt, dass die in der Stadt und auf dem Lande jeweils maximal mögliche Downloadgeschwindigkeit einer Zelle unter all den zur gleichen Zeit aktiven Nutzern aufgeteilt werden muss. Das bedeutet, dass die erreichbaren Spitzenwerte wohl nur selten und wenn, dann meist nur nachts erreichbar sind.
Als weiterer Einflussfaktor kommt noch die tatsächliche Entfernung des Users mit seinem Gerät von einer zu nutzenden LTE-Basisstation hinzu. Mit zunehmender Entfernung, bei der in den meisten Fällen auch die Zahl der die Funksignale beeinflussenden Hindernisse zunimmt, verlangsamt sich die Surfgeschwindigkeit.
Last but not least, auch wenn alle Voraussetzungen optimal erscheinen, sind diese nur bei dem teuersten Tarif auch wirklich und ohne Drosselung nutzbar.