Fast sieht es so aus, als wäre diese Ankündigung von T-Mobile USA eine Art Trotzreaktion auf die Ablehnung der amerikanischen Behörden, T-Mobile USA in das Unternehmen AT&T zu integrieren.
Hauptsächlicher Grund für diese Ablehnung war eine befürchtete Schwächung des Wettbewerbs durch die Bildung eines Monopols.
Allerdings zeigt sich im Nachhinein die erfolgte Ablehnung für T-Mobile in gewisser Weise sogar für vorteilhaft. Zum einen war für das Scheitern des Übernahmevertrags die Zahlung von drei Milliarden US-Dollar von AT&T an T-Mobile vereinbart und darüber hinaus muss AT&T nun auch umfangreiche Frequenzspektren an T-Mobile USA abtreten.
So beschert die geplatzte Übernahme der Telekom-Tochter einen wahren Geldsegen, den sie nun sowohl für den Ausbau ihres LTE-Netzes , den damit verbundenen Start ihres LTE-Services im Jahr 2013 und für die Gestaltung längerfristig konkurrenzfähiger Angebote verwenden kann.
Mit dem jetzt geplanten Ausbau der eigenen Infrastruktur möchte der Mobilfunkanbieter die Belebung seines Geschäfts vor allem durch neu zu gewinnende Businesskunden erreichen. Der Einsatz von rund 1.000 zusätzlichen Verkäufern und ein deutlich erhöhtes Werbe-Budget sollen dazu ebenfalls beitragen.
Die Tatsache, dass T-Mobile USA gemessen an US-amerikanischen Verhältnissen erst recht spät sein eigenes Netz starten wird, wird dabei nicht unbedingt als ein Nachteil angesehen. So seien zum einen die Anschaffungskosten für die erforderliche Technik niedriger geworden, zum anderen werde das Netz so ausgerüstet, dass darüber auch iPhones genutzt werden können.