Vor wenigen Tagen wurde es vom Pressesprecher von Vodafone bestätigt: Für alle LTE-Tarife von Vodafone wird in diesen Tagen die in den Verträgen vereinbarte Drosselung des monatlich abrufbaren Datenvolumens aktiviert.
Was bisher nur bei den mobilen Tarifen vertragsgemäß realisiert wurde, trifft nach einer Zeit der wissentlichen Duldung von Überschreitungen nun auch die LTE-Kunden von Vodafone mit einem LTE Zuhause-Tarif.
Warum und wieso jetzt?
Die in den unterschiedlichen Tarifen vertraglich vereinbarten Grenzen für die monatlich verwendbaren Datenraten mit der laut Vertrag vereinbarten maximalen Bandbreite haben einen technischen Hintergrund.
Da die Funkzelle einer Basisstation nur Datenströme einer bestimmten maximalen Kapazität abgeben kann, ist deren Summe in einem von der Station abgedeckten Areal immer begrenzt. Steigt nun die Anzahl der Nutzer in diesem Areal, führt deren nicht zu vermeidender gleichzeitiger Zugriff auf das Netz zu einer Überlastung, wodurch es zu Störungen oder gar Unterbrechungen kommen würde.
Um dies zu vermeiden, wird mit den Kunden eine je nach Tarif festgelegte maximal abgreifbare Datenrate vereinbart, die nach ihrem Verbrauch auf das UMTS-Niveau von etwa 390 Kbit/s reduziert wird.
Da bei Vodafone die gestiegene Zahl von Kunden in absehbarer Zeit zu einer kritischen Auslastung der einzelnen Funkzellen führen würde, wenn die Drosselung nicht angewandt wird, realisiert man nun wie die Telekom und o2 bereits von Anfang an, die vereinbarten monatlichen Drosselungsgrenzen.
Ist ein Wegfall der Drosselung in Sicht?
Obwohl nach der Drosselung stationärer Tarife noch eine rund sechs mal höhere Surfgeschwindigkeit als bei gedrosselten mobilen Tarifen vorliegt, kann diese natürlich nicht als befriedigend bezeichnet werden.
Als einziger Ausweg erscheint jedoch die kaum bezahlbare Variante der Erhöhung der Anzahl von Sendeanlagen, die dann aber auch per Glasfaserkabel ans Kernnetz angeschlossen sein müssten.
Ob und wann die Provider einen solchen Weg beschreiten ist gegenwärtig nicht absehbar, so dass LTE-Kunden mit diesem „Schönheitsfehler“ bis auf weiteres leben müssen.