LTE-Ausbau bei o2 geht weiter nur langsam voran

Trotz des scheinbar unmittelbar bevorstehenden Börsengangs der deutschen Mobilfunktochter o2, die zum spanischen Mutterkonzern Telefónica gehört, muss o2 in den nächsten Jahren den weiteren Ausbau seines LTE-Netzes sozusagen aus der Portokasse, nämlich aus dem Ergebnis seines operativen Geschäfts bezahlen.

Telefónica hat 58 Milliarden Euro Schulden angehäuft

Wie Telefónica selbst verlauten ließ, ist die Ursache für den klammen Mutterkonzern hauptsächlich im Mutterland Spanien selbst und einigen Ländern Lateinamerikas zu suchen. Der dortige harte Wettbewerb habe daran einen hohen Anteil.

Nun möchte Telefónica mit dem noch für den Monat Oktober vorgesehenen Börsengang seines Tochterunternehmens o2 diesen Schuldenberg von gegenwärtig 58 Milliarden Euro zumindest etwas verringern. Erwartet wird, dass das spanische Unternehmen bis zu 20 Prozent des Volumens von o2 an der Börse verkaufen möchte, was etwa 1,5 Milliarden Euro einbringen könnte.

LTE-Ausbau bleibt auf der Strecke

Obwohl o2 selbst äußerst profitable Ergebnisse in seinem Deutschlandgeschäft vorweisen kann, muss es den Ausbau seines LTE-Netzes aus dem eigenen operativen Geschäft finanzieren.

Obwohl die im zweiten Quartal 2012 erzielten Umsatzsteigerung von fast sieben Prozent auf 1,3 Milliarden Euro und die Erhöhung des operativen Gewinns auf 333 Millionen Euro bei einer steigenden Zahl an Vertragskunden dazu geführt hat, dass o2 in diesem und den folgenden Jahren eine steigende Dividendenzahlung vornehmen kann und will, erlauben die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel in den kommenden Jahren nur einen eher langsamen LTE-Ausbau.

So kann nach Angaben von o2 in den Jahren 2013 und 2014 weniger in den LTE-Ausbau investiert werden, als im Jahr 2010 in den Aufbau ihres 3G-Netzes investiert wurde. Nach 2014 ist sogar ein weiteres Absinken der dafür vorgesehenen Mittel geplant.