Belastung der Mobilfunknetze wächst dramatisch an

Eine vom Branchenverband VATM und der Firma „Dialog Consult“ in Auftrag gegebene Analyse verdeutlicht den rasanten Anstieg des Datenverkehrs in den deutschen Mobilfunknetzen innerhalb der letzten sechs Jahre. Und um es gleich vorweg zu nehmen, der Anteil der seit 2010 hinzu kommenden Anteile von LTE wurde dabei nicht berücksichtigt.

Enorme Steigerungsraten

Im Jahr 2007 betrug das jährliche Datenvolumen ganze 3,7 Millionen Gigabyte, wobei ein einzelner Nutzer im Durchschnitt jährlich 5 Megabyte verbrauchte. 2011 betrug das Datenvolumen 101,1 Millionn GB, wobei auf den einzelnen Nutzer 147 MB entfielen.

In der Prognose für das Jahr 2012 steigen diese Zahlen auf ein jährliches Datenvolumen von 130,7 Millionen Gigabyte und einen durchschnittlichen Jahresverbrauch des einzelnen Mobilfunkkunden von fast 200 MB.

Mit Investitionen im Milliardenbereich versuchen vor allem die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Vodafone ihre Netzinfrastruktur diesen Steigerungsraten anzupassen. Dabei liegt der gegenwärtige Schwerpunkt auf dem Ausbau der HSPD- und LTE-Netze.

Wesentlich problematischer stellt sich dagegen die Situation bei den beiden kleineren Netzbetreibern o2 und E-Plus dar, denen Investitionsmittel in diesen Größenordnungen nicht zur Verfügung stehen und die zunehmend der Kritik an der Qualität ihrer Netze ausgesetzt sind.

Bringt LTE die Lösung dieses Problems?

Die beim Einsatz der leistungsstärkeren LTE-Technik verfügbaren höheren Datenraten, die derzeit noch mit signifikant höheren Preisen erkauft werden müssen, erhöhen natürlich auch die Erwartungshaltung und die Ansprüche der die LTE-Tarife nutzenden Kunden.

Ob die bisherige Praxis der niedrigen Inklusivvolumen, die bei Monatspreisen von um die 60 Euro oder höher nur bei 500 MB bis etwa 3 GB liegen auf Dauer eine tragbare Lösung sind, bleibt abzuwarten.

So bleibt vorläufig wohl offen, ob die Weiterentwicklung des Datenaufkommens mit schnelleren Tarifen aber knapp bemessenen Volumen die Oberhand gewinnt oder ob sich langsamere Datenraten mit größerem verfügbaren Volumen durchsetzen werden.