Nachdem die SMS vorübergehend etwas ins Hintertreffen gelangt war, erlebt sie gegenwärtig eine Art Wiederbelebung. Diese ist vor allem auf die zunehmende automatisierte Kommunikation von „Machine-to-Machine“ zurückzuführen, die auf der Basis der SMS erfolgt.
Dagegen könnte der private Endverbraucher mit der Anwendung des neuen Standards für Kommunikationsdienste „Joyn“ seine Rückkehr zu einem neuen, erweiterten multimediafähigen Dienst vollziehen.
Vodafone übernimmt Vorreiterrolle
Die 2012 auf dem Mobile World Congress stattgefundene Premiere von Joyn wird in Deutschland seit Mitte 2012 von Vodafone über ein im Play Store erhältliches App für Android-Geräte angeboten. In Verlauf dieses Jahres wollen auch die Telekom und o2 den Dienst anbieten. Vodafone bietet den Dienst kostenfrei im Rahmen seiner in die Tarife eingeschlossenen Datenvolumina an. Bei Tarifen ohne Flatrate fallen jedoch Zusatzkosten an.
Joyn ermöglicht neben der Übertragung von Kurznachrichten auch die von Dateien, Sprache und der Videotelefonie. Damit übernimmt Joyn eine Art Ersatzfunktion für andere mobile Dienste und die Social Media, die bei den Mobilfunkanbietern keine große Rolle spielen.
Mit Joyn vorinstallierte Endgeräte werden unter anderem bereits von Samsung, Sony, Huawei, LG, Nokia und HTC angeboten.
Wenig Ähnlichkeit mit SMS
An die klassische SMS lehnt sich Joyn lediglich hinsichtlich seiner nahtlosen Integration ins System an. Dabei sind seine Funktionen über ein verbessertes Adressbuch aufrufbar und können sich mit beliebigen anderen Plattformen austauschen.
Dabei erkennt Joyn die beim Partnergerät vorhandene Netzqualität und passt sich automatisch an diese an. So wird beispielsweise die Funktion der Videotelefonie nur zugelassen, wenn ein ausreichend schnelles LTE-Netz vorhanden ist.
In der Folgezeit bleibt abzuwarten, wie sich Joyn gegen andere kostenlose Dienste wie WhatsApp, Google Talk oder den Facebook-Messenger, die drauf und dran sind, die SMS völlig zu verdrängen, durchsetzen kann.