Optimismus und Skepsis liegen bei der Betrachtung des Entwicklungsstandes und der Chancen für eine schnelle Weiterentwicklung von Voice-over-LTE (VoLTE) in den nächsten Jahren noch eng beisammen. Dies trifft auch auf die Bewertung einer Prognose zu, die das Marktforschungsunternehmen ARCart für die zu erwartende Verbreitung von VoLTE gegeben hat.
Dabei geht man davon aus, dass es im Jahr 2016 etwa 74 Millionen Nutzer dieser sprachgestützten Dienste über das Mobilfunknetz für LTE geben wird. Setzt man diese Zahl ins Verhältnis zu den gegenwärtig circa 510 Millionen Nutzern von VoIP-Diensten, so wird schnell deutlich, dass eine erwartete Verschiebung der Marktanteile nicht von heute auf morgen erfolgen wird und kann.
Dennoch betrachtet ARChart diese Technologie als besonders zukunftsfähig, deren künftiges Testfeld vor allem in den USA und Südkorea liegen dürfte. Ansätze hierfür zeichnen sich besonders beim Chip-Hersteller Qualkomm ab, dem man zutraut, noch in diesem Jahr einen Chip für VoLTE auf den Markt zu bringen. Außerdem beabsichtigt das Unternehmen MetroPCS in der zweiten Jahreshälfte einige Handys mit VoLTE vorzustellen.
Parallel dazu führt LG Tests mit VoLTE durch. Obwohl darüber noch der Mantel des Schweigens liegt, erwartet die Fachwelt ebenfalls noch in diesem Jahr konkrete Ergebnisse, die in einem Smartphone mit Voice-over-LTE münden könnten.
Gegenwärtig bemühen sich die Mobilfunkanbieter, ihre im Aufbau begriffenen LTE-Netze so auszurüsten, dass sie mit der Nutzung von IP-Netzen in die Lage versetzt werden, Sprach- und Nachrichtendienste bereitzustellen. Dies geschieht in der Regel über eine CSFB genannte Zwischenschaltung, bei der eine dynamische Umschaltung von LTE auf GSM- und WCDMA-Schnittstellen erfolgt. Diese Funkschnittstelle in den CDMA-Netzen, die LTE und CDMA unterstützt, erzeugt jedoch eine höhere Belastung der Geräte-Akkus in den Endgeräten. Um die Beseitigung dieser unliebsamen Nebenerscheinung bemühen sich gegenwärtig die CDMA-Betreiber und die Hersteller LTE-fähiger Geräte gemeinsam.