Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) hat bei einer Testübertragung in einem Testnetz in Chicago eine LTE-Geschwindigkeit von 1,6 Gigabit pro Sekunde erreicht. Damit hat das finnisch-deutsche Joint-Venture-Unternehmen einen von Huawei im Jahr 2010 mit 1,2 Gigabit aufgestellten Rekord deutlich überboten.
Testwert gegenwärtig noch ohne große praktische Bedeutung
Der erreichte Rekordwert lässt die zur Zeit von den Netzbetreibern angestrebten 50 bis 100 Megabit pro Sekunde fast kläglich erscheinen. Allerdings sollte man einen derartigen Vergleich zwischen einer bei idealen Testbedingungen erreichten Höchstgeschwindigkeit und den unter Alltagsbedingungen maximal nutzbaren Geschwindigkeiten, die von zahlreichen Störfaktoren und unterschiedlichst gestalteten Endgeräten beeinflusst werden, lieber gar nicht anstellen.
So käme wohl auch niemand auf die Idee, von einem im öffentlichen Straßenverkehr zugelassenen PKW, der Höchstgeschwindigkeiten von maximal 250 km/h erreicht und sich auf der Autobahn mit vielleicht 150 km/h bewegt, die baldige Annäherung an den Geschwindigkeitsrekord von rund 669 km/h eines radangetriebenen Autos mit Verbrennungsmotor zu erwarten.
Zu erwarten ist allerdings, dass die gegenwärtig erreichbaren LTE-Höchstgeschwindigkeiten noch nicht die Grenze des Machbaren darstellen.
Hochauflösendes Video in 24 Sekunden übertragen
Als Basis für die Übertragung in dem Testnetz in Chicago diente die LTE-Variante TD-LTE. Bei dieser als Time Division Duplex bekannten Übertragung werden Down- und Upload abwechselnd in minimalen Zeitabständen über eine gemeinsame Frequenz geschickt. Diese Technik wird in Europa kaum angewandt. Hier werden bisher für Down- und Upload zwei verschiedene Frequenzen gleichzeitig genutzt.
Übertragen wurde bei dem Test ein hochauflösendes Video in nur 24 Sekunden, was der bereits genannten Rekordgeschwindigkeit von 1,6 Gigabit pro Sekunde entspricht.