Nun war es soweit: Die Bundesnetzagentur konnte vor wenigen Tagen die bundesweite Vollversorgung mit schnellen Internetzugängen vermelden, die mit dem Schließen letzter Lücken im Bundesland Brandenburg erreicht werden konnte. So konnte mittels Kupferleitung, Glasfaser, Funk und Satellit der Bevölkerung Deutschlands ein Breitbandzugang ermöglicht werden, der allen Bürgern einen zeitgemäßen Zugang zum Internet verschafft.
Erheblichen Anteil an der Beseitigung der viel zitierten „weißen Flecken“ hatte zweifellos der vor allem in den letzten zwei Jahren voran getriebene Netzausbau mit LTE im 800 MHz-Frequnzband, das nun nach Erfüllung der Auflagen zur Sicherung der Versorgungsverpflichtung für alle Bundesländer freigegeben werden konnte.
Immerhin waren dazu von der Telekom, Vodafone und zuletzt auch von o2 große Anstrengungen erforderlich, die zur Errichtung vieler neuer Sendestationen führten. Vier Prioritätsstufen waren dabei abzuarbeiten, die die schrittweise Beseitigung der weißen Flecken zum Ziel hatten.
Vom Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann wurde das Erreichte als „großer Erfolg“ im Rahmen der Breitbandstrategie der Bundesregierung gewürdigt.
Wie schnell ist schnelles Internet?
Die Antwort auf diese Frage bleibt fast immer unbeantwortet oder wird so unterschiedlich definiert, dass gegenwärtig wohl niemand weiß, bei welcher Geschwindigkeit „schnelles Internet“ anfängt, wie schnell ein „zeitgemäßer“ Breitbandanschluss sein muss oder über welche Geschwindigkeit ein „Datenturbo“ mindestens verfügen sollte. Wenn jeder unter diesen Begriffen etwas anderes verstehen darf, wird es wohl kaum möglich sein, einen einheitlich definierten Versorgungsstandard zu schaffen.
Schließlich ist auch bekannt, dass die hohe Reichweite von LTE 800 zu Einbußen bei der Geschwindigkeit führt, dass überlastete Funkzellen die Anschlussqualität beeinflussen und das die mit „bis zu“ angegebenen Geschwindigkeiten bisher sehr oft eine utopische Zahl bleiben.
Das hierbei die gewünschte oder angenommene Theorie bei weitem nicht immer mit der Realität übereinstimmt, zeigt auch die Tatsache, dass die Bundesnetzagentur eine Studie in Auftrag gegeben hat, die den Nachweis erbringen soll, ob und wo zumindest die von den Netzbetreibern versprochenen Übertragungsgeschwindigkeiten tatsächlich erreichbar sind.