Bei der Beantwortung dieser Frage zeigt sich die Telekom eher zurückhaltend und skeptisch – zumindest was den Übertragungsweg Internet für Fernsehprogramme in hoher Qualität betrifft. Zuversichtlicher gibt sich dagegen der Telekommunikationsanbieter Vodafone, der die Auffassung vertritt, die dabei auftretenden Probleme in den Griff bekommen zu können.
Auslöser der Debatte ist die berechtigte Frage, ob und unter welchen Voraussetzungen ein sicherer mobiler TV-Empfang möglich sein könnte und ob dafür allein leistungsfähigere Prozessoren und hochauflösende und schneller reagierende Displays ausreichen könnten. Offen ist dann nämlich immer noch der geeignete Übertragungsstandard, für den neben dem digitalen terristischen Fernsehen DVB-T auch LTE infrage zu kommen scheint.
Vom Pressesprecher der Telekom, Dirk Wende ist dazu zu hören, dass auf der Grundlage des bisherigen Erkenntnisstandes seitens der Telekom eingeschätzt wird, dass sich über LTE keine ausreichend stabilen Verbindungen aufbauen lassen, die auch bei Nutzung einer Funkzelle durch mehrere Kunden Bestand haben.
Dagegen wird von Vodafone in der Person des Unternehmenssprechers Dhananjay Mirchandani die Position vertreten, über die Verwendung der Broadcast-Dienste über LTE, eMBMS die benötigten Signale einer Funkzelle an mehrere Empfänger gleichzeitig und ohne die Inanspruchnahme zusätzlicher Bandbreiten streamen zu können. Immerhin, so wurde erklärt, werden bei Vodafone zurzeit diesbezügliche interne Tests mit Livesendungen durchgeführt.
Unabhängig von der praktikablen flächendeckenden Anwendungsmöglichkeit dieser Technologie sind als deren Voraussetzung aber auch die rechtlichen Probleme eines dafür erforderlichen Geschäftsmodells noch zu klären. Immerhin geht es dabei um eine Regelung, wie TV-Sendungen eines Anbieters über das LTE-Netz eines Mobilfunkanbieters bis zum Endkunden vermarktet werden können.