Als der Frankfurter Johann Philipp Reis am 26. Oktober 1861 in Frankfurt einen von ihm entwickelten Fernsprecher vorstellte, ahnte er sicher nicht, dass die Menschen ein Gerät 150 Jahre später in der Jackentasche mit sich führen würden. Der 27-jährige Reis präsentierte vor der Physikalischen Gesellschaft in Frankfurt das erste Telefon. Heutzutage kann man sogar via LTE mit mobilen Telefonen surfen.
Bell entwickelte Gerät weiter
Dabei fiel der Geschichte nach auch der legendäre Satz: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat.“ Mit diesem wollte der Erfinder beweisen, dass er sich nicht mit dem Zuhörer am anderen Ende abgesprochen hatte. Aus einem Stück Wurstdarm, das einem Trommelfell nachgebildet war, wurde das erste Telefon konstruiert. Das von Reis entwickelte Gerät lies auch nur die Möglichkeit zu, in eine Richtung zu telefonieren, der Angerufene konnte zwar hören, was der Anrufer sagte, es gab aber keine Antwortmöglichkeit. Der Erfinder gab seinem Gerät bereits damals den Namen „Telephon“. Die von Reis konstruierten Telefone wurden als wissenschaftliche Demonstrationsobjekte unter anderem auch ins Ausland verkauft. So kam auch der in Kanada lebende Brite Alexander Graham Bell an ein solches Gerät.
1976 entwickelte Bell das Telefon auf der Grundlage der Ergebnisse von Reis zu einem Gebrauchsgegenstand weiter, das Gerät funktionierte nun auch in beiden Richtungen.
Telefon hat das Leben der Menschen verändert
Die Erfindung des Telefons hat das Leben der Menschen wie kaum ein anderes Gerät nachhaltig verändert. Es ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Bei einer Untersuchung des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW) hat sich ergeben, dass 95 Prozent aller Befragten, das Festnetztelefon als Hauptkommunikationsmittel nutzen. Fast gleichauf liegt auch das mobile Telefonieren mit 94 Prozent. Und das Handy wird nicht ausschließlich zum Telefonieren genutzt, denn mit einer Vielzahl von Anwendungen sind die Smartphones mittlerweile zu kleinen Taschencomputern avanciert und auch das mobile Surfen über UMTS oder LTE ist möglich. Damit hat Johann Phillip Reis bei der Vorstellung seines Gerätes vor 150 Jahren sicher nicht gerechnet.